Diese Besinnung bietet eine wunderbare Gelegenheit, den Kindern die Bedeutung von Dankbarkeit näherzubringen. Brot symbolisiert nicht nur Nahrung, sondern auch die viele Arbeit und die Schöpfung, die hinter jedem Bissen stehen. Den Kindern entdecken die Verbindung zwischen den Gaben der Natur, den Menschen, die dafür arbeiten und Gott. Gemeinsam wird ein Bewusstsein für Dankbarkeit geschaffen und die Gemeinschaft gestärkt.
Das Wunder des Brotes – Dankbarkeit feiern!
Besinnung zum Erntedankfest
Dauer: 60 Minuten
Du brauchst: Brot, Kerze, Liederbücher, evtl. Lautsprecherbox, ausgedruckte Blumenvorlage
Was ist dieses Erntedank genau?
Das Erntedankfest wird im Herbst gefeiert. Es ist eine Zeit, in der die Christen Gott für die Ernte des Jahres danken. Zu den geernteten Lebensmitteln gehören vor allem Obst, Gemüse und Getreide. Häufig werden am Erntedankfest kunstvoll dekorierte Körbe mit Lebensmitteln in die Kirche gebracht und ausgestellt. Nach dem Gottesdienst werden diese oft an Menschen verteilt, die in Not sind. Erntedankfeste gibt es nicht nur im Christentum. Auch in anderen Kulturen und Religionen danken die Menschen für eine gute Ernte und günstiges Wetter. In Japan wird zum Beispiel das Matsuri-Fest gefeiert, und im Judentum gibt es das Sukkot-Fest im Herbst. In Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz wird Erntedank zwischen Ende September und Anfang Oktober gefeiert. Es findet besonders in Regionen statt, in denen viele Menschen katholisch oder protestantisch sind.
Quelle: Erntedankfest – Klexikon – das Kinderlexikon (zum.de)
Vorbereitung
Die Gruppe setzt sich in einen Kreis. In der Mitte brennt eine Kerze, ein Tuch liegt daneben und drauf liegt ein Brot.
„Liebe Kinder, heute wollen wir einen Moment innehalten und über Dankbarkeit nachdenken. Dankbar zu sein ist etwas ganz Wichtiges. Gott gibt uns so viele gute Dinge, die wir manchmal gar nicht bemerken. Lasst uns kurz still werden und überlegen, wofür wir Gott in unserem Leben danken können.“
Lied: Danke für diesen guten Morgen (Ein Kreis beginnt zu leben Teil 1, S. 26)
Danke für diesen guten Morgen – YouTube
Gebet
Lieber Gott,
du hast die Welt mit vielen schönen Dingen gefüllt:
mit Sonne, Regen, Pflanzen und Tieren.
Wir danken dir für das Essen, das wir jeden Tag haben,
für unsere Familien und Freunde,
und dafür, dass du uns immer liebst.
Hilf uns, dankbar zu sein und das Gute zu sehen,
das du uns schenkst.
Amen.
Impulsfragen an die Kinder
Was liegt hier in der Mitte unseres Kreises?
Was hat das Brot mit unserem Erntedankfest zu tun?
Was hat das Brot mit Jesus zu tun?
Geschichte: Danke für das Brot
Eines Morgens ging Lydia zur Bäckerei, um frisches Brot zu kaufen. Der Duft von frischem Gebäck lag in der Luft, und als sie ihr Brot in den Händen hielt, lächelte sie und sagte freundlich zur Verkäuferin: „Danke für das Brot!“
Die Verkäuferin schüttelte jedoch den Kopf und antwortete: „Danke nicht mir. Ich habe das Brot nur aufbewahrt, bis du es kaufen konntest. Du solltest dem danken, der mir das Brot gegeben hat.“
Darum ging Lydia weiter und sagte „Danke“ zu dem Bäcker, der gerade in seiner Backstube arbeitete. Der Bäcker wischte sich die Hände an seiner Schürze ab und antwortete: „Danke nicht mir. Ich habe nur das Brot aus Mehl gebacken. Du solltest dem danken, der mir das Mehl geliefert hat.“
Lydia dachte einen Moment nach und machte sich auf den Weg zu dem Müller, der das Mehl für das Brot gemahlen hatte. Als sie ihn traf, sagte sie: „Danke für das Mehl!“
Doch der Müller lächelte und sagte: „Danke nicht mir. Ich habe das Mehl nur aus den Weizenkörnern gemahlen. Du solltest dem danken, der mir das Korn zum Mahlen gebracht hat.“
So zog Lydia weiter zum Bauernhof, wo der Bauer gerade auf dem Feld arbeitete. Sie trat zu ihm und sprach: „Danke für das Korn!“
Der Bauer lehnte sich auf seinen Pflug und sagte: „Danke nicht mir. Ich habe das Korn nur gesät und geerntet. Du solltest denen danken, aus denen das Korn gewachsen ist.“
Lydia war erstaunt. Sie hatte nie darüber nachgedacht, wie viele Schritte notwendig waren, um das Brot zu bekommen, das sie morgens so gerne aß. Da fiel ihr ein, wem sie nun danken musste.
Sie ging zu den Samenkörnern, die der Bauer gesät hatte, und sagte: „Danke, liebe Samenkörner, dass ihr gewachsen seid!“
Die Samenkörner antworteten sanft im Wind: „Danke nicht uns. Wir konnten nur wachsen, weil andere Dinge uns geholfen haben. Du solltest ihnen danken.“
Lydia dachte nach und blickte in den Himmel und auf die Erde um sie herum. Sie spürte den weichen Boden unter ihren Füßen, die Wärme der Sonne auf ihrer Haut, den Hauch des Windes und erinnerte sich an den Regen, der das Land erfrischt. Sie sagte: „Danke, liebe Erde, Sonne, Luft und Regen!“
Die vier Elemente antworteten gemeinsam: „Danke nicht uns. Wir sind Teil der Schöpfung. Du solltest dem danken, der uns geschaffen hat.“
Da hob Lydia ihre Hände zum Himmel und schloss die Augen. Sie wusste nun, wem sie wirklich danken musste. Voller Dankbarkeit betete sie: „Danke, lieber Gott, für die Erde, die Sonne, den Regen und die Luft. Danke für die Samenkörner, die wachsen und uns Nahrung schenken. Danke für die Menschen: den Bauern, den Müller, den Bäcker und die Verkäuferin. Danke, Gott, für das Brot, das uns satt macht. Amen.“
Und so verstand Lydia, dass hinter jedem Brot, das wir essen, viele Menschen und Gottes Schöpfung stehen, und dass es wichtig ist, nicht nur für das Brot dankbar zu sein, sondern für all das, was es möglich macht.
(Diese Version wurde erweitert. Originalversion stammt von: https://www.erzbistum-muenchen.de/cms-media/media-30960521.doc)
Impuls
„Das Brot erinnert uns daran, dass viele Menschen daran arbeiten, damit wir essen können. Wem braucht es alles, das dieses Brot nun in unserer Mitte liegen kann?“
Gott, Bauer und Bäuerin, Bäcker und Bäckerin, Müller und Müllerin, Verkäufer und Verkäuferin, Samenkorn, Sonne, Regen, Luft, Erde
Diese Wörter kannst du aufschreiben und in den Kreis legen, sobald die Kinder sie sagen!
Jedes Kind bekommt nun eine Papierblume. In der Mitte ist ein Brot gezeichnet, in die Blütenblätter können die Kinder hineinzeichnen und schreiben, was es alles braucht, damit wir Brot haben.
Brot teilen
„Aber Brot hat auch eine andere Bedeutung. Jesus hat oft mit seinen Freunden Brot geteilt. Beim letzten Abendmahl sagte er: „Nehmt und esst, das ist mein Leib.“ Seitdem erinnern wir uns im Gottesdienst daran, wenn wir die Heilige Kommunion feiern. Das Brot verbindet uns mit Gott und untereinander.
Jetzt wollen wir etwas ganz Besonderes tun. Wir wollen das Brot miteinander teilen, so wie Jesus es getan hat.“
Die Kinder reichen das Brot im Kreis herum. Jedes Kind bricht sich ein Stück ab.
„Wenn wir das Brot teilen, denken wir an Jesus, der uns miteinander verbindet. Brot teilen bedeutet, dass wir füreinander da sind. Es ist ein Zeichen dafür, dass wir nicht nur an uns denken, sondern auch an die anderen. Genau wie Jesus, der uns immer liebt und für uns sorgt.“
Lied: Wenn das Brot das wir teilen (Ein Kreis beginnt zu leben Teil 1, S. 202)
Wenn das Brot, das wir teilen – YouTube
Abschlussgebet
Lieber Gott,
danke für das Brot, das wir teilen durften.
Danke für alles Gute in unserem Leben.
Hilf uns, immer daran zu denken,
wie wichtig es ist, dankbar zu sein.
Lass uns auch an die Menschen denken,
die nicht genug haben.
Sei du bei ihnen und gib ihnen, was sie brauchen.
Amen.
Von: Annalena (Mitglied im Arbeitskreis Redaktion), September 2024