„Lasst die Kinder zu mir kommen!“

 

Gottesdienstvorschlag zu den Kinderrechten

Jedes Kind ist wertvoll. Jedes Kind hat Rechte. Doch nicht überall auf der Welt werden diese Rechte geachtet. Kinder brauchen Schutz, Liebe und die Möglichkeit, sich zu entfalten. Jesus selbst stellte Kinder in den Mittelpunkt und sagte: „Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich.“ (Mt 19,14). In diesem Gottesdienst wollen wir uns bewusst machen, dass Kinder Rechte haben und eine Stimme haben, die gehört werden muss. Gemeinsam bitten wir um eine Welt, in der jedes Kind mit Würde, Sicherheit und Hoffnung aufwachsen kann.

 

Eingangslied: Gebt den Kindern ihren Platz (Ein Kreis beginnt zu leben, Teil 2, Nr. 81)

Eröffnung
Im Namen des Vaters und des Sohnes und der Heiligen Geistkraft. Amen.
Ich begrüße euch zu unserem heutigen Gottesdienst, in dem wir die Kinderrechte in den Mittelpunkt stellen. In einer Welt, in der viele Kinder nicht die Liebe, den Schutz und die Chancen erhalten, die ihnen zustehen, wollen wir gemeinsam dem Gedanken nachgehen, was es bedeutet, ein Kind zu sein. Jesus hat es uns vorgemacht: Er hat die Schwächsten geschützt und unterstützt. Lasst uns heute gemeinsam beten, singen und reflektieren, wie wir uns für die Rechte der Kinder einsetzen können – nicht nur hier, sondern überall auf der Welt. Möge dieser Gottesdienst uns inspirieren, für eine gerechtere Gegenwart und Zukunft einzustehen.
Wollen wir nun Gott loben und preisen in den Kyrierufen.

Kyrierufe
Jesus Christus, du schenkst den Kindern die Kraft, ihre Träume zu leben. Herr, erbarme dich.
Jesus Christus, du schaffst eine Zukunft voller Möglichkeiten. Christus, erbarme dich.
Jesus Christus, du Freund der Kinder, schenkst ihren Stimmen Gehör. Herr, erbarme dich.

Gloria
Ehre sei Gott (Ein Kreis beginnt zu leben, Teil 2, Nr. 53)

Tagesgebet
Guter Gott,
die Welt, die du uns geschenkt hast,
ist so bunt und schön,
wie die Fähigkeiten und Begabungen,
die du allen Menschen geschenkt hast, auch den Kindern.
Öffne unsere Ohren, Augen und Herzen,
damit wir hören, sehen und spüren,
wie kostbar und farbenfroh jedes noch so junge Leben ist;
so ist es wichtig, dass wir die Grenzen der Kinder wahren und ihre Rechte schützen.
Darum bitten wir durch Christus, der uns Bruder ist.
Amen.

Erzählung
Es waren einmal vier Freunde: Der erste war der Sonnenschein, der zweite war die Hoffnung, der dritte die Liebe und der vierte der Mut.
Diese vier Freunde wollten gemeinsam ein Haus bauen, das für alle Menschen offen ist, die Hilfe brauchen.
Der Sonnenschein brachte Licht und Wärme in das Haus, damit niemand in Dunkelheit leben musste.
Die Hoffnung baute Fenster, damit die Menschen sehen konnten, dass es immer einen Weg gibt, auch wenn es schwierig wird.
Die Liebe baute Türen, damit alle Menschen, die Hilfe brauchten, jederzeit hereinkommen konnten, um diese Hilfe zu finden.
Der Mut baute das Dach, damit das Haus sicher und stark war, egal welches Wetter draußen war.
Als das Haus fertig war, kamen Menschen aus allen Ecken der Welt, um sich dort Schutz zu suchen, Trost zu finden und Hoffnung zu schöpfen.
Die Freunde wussten, dass sie ein Haus gebaut hatten, das für alle offen ist.

Halleluja
Halleluja, singt dem Herrn (Ein Kreis beginnt zu leben, Teil 2, Nr. 108)

Evangelium
Die Segnung der Kinder nach Mk 10,13-16

Erzähler:in: Jesus war mit seinen Jünger:innen unterwegs. Überall, wo er hinkam, erzählte er den Menschen von Gott. Viele der Menschen kamen, um Jesus zu sehen und zu hören. An einem dieser Tage kamen auch Eltern mit ihren Kindern. Sie wollten, dass Jesus ihre Kinder segnet.

Bewegung: Mitfeiernde machen eine kurze Wanderung an Ort und Stelle, um das Reisen von Jesus und seinen Jünger:innen darzustellen.

Erzähler:in: Die Jünger:innen sahen die vielen Menschen und besonders die Kinder, die sie mit den Worten „Nein, geht weg! Jesus hat keine Zeit! Hier sind nur Erwachsene willkommen“ wegschickten.

Bewegung: Die Mitfeiernden schütteln mit dem Zeigefinger für ein „Nein“ und machen mit einem Arm die Bewegung fürs Wegschicken.

Erzähler:in: Jesus hörte das und sagte: „Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht. Denn für solche, wie sie ist das Himmelreich.“

Bewegung: Die Mitfeiernden öffnen ihre Arme weit, um zu zeigen, dass Jesus alle Kinder willkommen heißt. Sie machen mit den Armen eine Bewegung fürs Herbeikommen.

Erzähler:in: Jesus nahm die Kinder in die Arme, legte seine Hände auf sie und segnete sie.

Bewegung: Die Mitfeiernden umarmen sich, um darzustellen, wie Jesus die Kinder umarmt hat. Dann legen sich die Mitfeiernden gegenseitig ihre Hände auf ihre Köpfe, als ob sie sich gegenseitig segnen.

Auslegung/Predigt

Predigtgespräch
Gut sichtbar liegen verschiedene Postkarten der Kinderrechteaktion aus (auch aus vergangenen Jahren) bzw. auch andere – passend zum Thema.
Alle Mitfeiernden sind eingeladen eine Postkarte auszuwählen und bekommen dafür entsprechend Zeit.
Anschließend wird ihnen die Frage gestellt, wo sie den Zusammenhang zum Evangelium entdecken können.
Die Mitfeiernden sind – auf freiwilliger Basis – eingeladen ihre Gedanken mit den anderen zu teilen.

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

Guter Gott, du schenkst allen Menschen dein offenes Ohr, deshalb kommen wir vor dich hin und bitten:

  • Für die Kinder der ganzen Welt, die oft in Armut und Not leben: Mögen sie – auch durch uns – immer wieder Menschen finden, die ihnen Liebe, Hoffnung und Geborgenheit schenken.
  • Für die Kinder, die keinen Zugang zur Bildung haben, dass sie – auch durch uns – die Chance bekommen, ihre Talente zu entfalten und ihre Zukunft selbst zu gestalten.
  • Für die Regierungen und politischen Entscheidungsträger, dass wir sie daran erinnern, sich für die Rechte der Kinder einzusetzen und die Bedürfnisse der jungen Generationen in ihren Entscheidungen zu berücksichtigen.
  • Für die Kinder, die in Kinderarbeit ausgebeutet werden, dass sie die Möglichkeit haben, zur Schule zu gehen und ein Leben in Würde und Sicherheit zu führen.
  • Für alle, die sich für die Rechte der Kinder einsetzen, dass auch wir dazu beitragen, dass ihre Arbeit weiterhin Früchte trägt und viele Kinderrechte hier und weltweit geachtet werden.
  • Für die Kinder, die in Notunterkünften oder Flüchtlingslagern leben, dass sie – auch durch unsere Solidarität – Zugang zu einer sicheren Unterkunft sowie zu Gesundheit und Bildung finden.
  • Für die Erwachsenen, die in die Erziehung und das Wohl der Kinder einbezogen sind, dass sie mit Weisheit, Geduld und Liebe handeln, um die Rechte der Kinder zu fördern und dass auch wir, wo wir können, selbst dazu beitragen.
  • Für die Kinder, die in Institutionen leben, dass sie dort ein Zuhause finden, das ihre Rechte achtet und sie auf eine gute Zukunft vorbereitet.

Bei dir Gott sind unsere Bitten gut aufgehoben. Darauf vertrauen wir jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Gabenbereitung
Wenn das Brot, das wir teilen (Ein Kreis beginnt zu leben, Nr. 1, S. 202)

Sanctus
Heilig, heilig lasst uns singen (Ein Kreis beginnt zu leben, Teil 2, Nr. 117)

Vater unser
Erinnern wir uns an den Satz aus dem Evangelium: Jesus sagte: „Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht. Denn für solche, wie sie ist das Himmelreich.“ Beten wir in diesem Bewusstsein zu Gott unserem Vater.

Friedensgruß
Die Angst vor Streit, Hass und Krieg lässt viele oft nicht ruhen.
Doch wenn man Frieden haben will, muss man ihn selber tun.
Der Friede wächst, wie Rosen blühen so bunt, so schön und still.
Er fängt bei uns zu Hause an, bei allen, die ihn wollen.
Geben wir einander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung.

Lamm Gottes

Kommunion

Instrumental

Gedanken nach der Kommunion

Die große und die kleine Hand von Gerhard Kiefel

Es sagte die kleine Hand zur großen Hand:
Du große Hand, ich brauche dich,
weil ich bei dir geborgen bin.
Ich spüre deine Hand,
wenn ich wach werde und du bei mir bist,
wenn ich Hunger habe und du mich fütterst,
wenn du mir hilfst, etwas zu greifen und aufzubauen,
wenn ich mit dir meine ersten Schritte versuche,
wenn ich zu dir kommen kann,
weil ich Angst habe.
Ich bitte dich:
Bleibe in meiner Nähe und halte mich.
Und es sagte die große Hand zur kleinen Hand:
Du kleine Hand, ich brauche dich,
weil ich von dir ergriffen bin.
Das spüre ich,
weil ich viele Handgriffe für dich tun darf,
weil ich mit dir spielen, lachen und herumtollen kann,
weil ich mit dir kleine, wunderbare Dinge entdecke,
weil ich deine Wärme spüre und dich liebhabe,
weil ich mit dir zusammen wieder bitten und danken kann.
Ich bitte dich:
Bleibe in meiner Nähe und halte mich.

Schlussgebet
Lasst uns gemeinsam beten:
Lieber Gott, wir danken dir für alle Kinder auf der Welt.
Wir wissen, dass jedes Kind wertvoll und wichtig ist.
Lass uns immer daran denken, dass jedes Kind ein Geschenk ist und dass wir gemeinsam eine bessere Welt für alle Kinder schaffen können.
Lass uns im Geist des Evangeliums und der Kinderrechte tätig bleiben.
Segne alle Kinder auf der Welt, damit sie glücklich und gesund aufwachen können.
Amen.

Segen
Lieber Gott
Guter Gott
Vater im Himmel
Mutter der Welt
Du
Segne uns
Beschütze uns
Begleite uns
Und schenke uns Frieden.

Auszug
Kleines Senfkorn Hoffnung (Ein Kreis beginnt zu leben, Teil 1, S. 129)

Von: Monika (Pastoralassistentin im Jungscharbüro), Dezember 2024

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