Spielregeln fürs Miteinander

 

Gemeinsam Regeln finden, die tragen und verbinden

In jeder Gruppe braucht es Regeln, damit sich alle wohlfühlen und gut miteinander auskommen. Doch Regeln wirken am besten, wenn sie nicht einfach „von oben“ vorgegeben werden, sondern gemeinsam entstehen. So fühlen sich alle gehört, übernehmen Verantwortung und halten sich eher daran. Wir stellen dir verschiedene Methoden vor, wie ihr als Gruppe Regeln entwickeln könnt, die nicht nur klar und fair sind, sondern auch das Miteinander stärken und verbinden.

 

Wunsch und Verbot

Dauer: 45 Minuten

Du brauchst: grüne Blätter, rote Zettel, Plakat, Stifte, Klebestreifen

So geht’s: Jede:r bekommt drei grüne und drei rote Blätter. Auf die grünen Blätter schreiben die Teilnehmenden die drei wichtigsten Dinge auf, die er oder sie sich von der Gruppe wünscht (z. B. Alle dürfen ihre Meinung sagen). Auf die roten Blätter schreiben die Teilnehmenden drei Dinge auf, die in der Gruppe verboten sein sollen (z. B. beleidigen). Anschließend werden die Blätter gesammelt, sortiert und gemeinsam werden daraus verständliche Regeln formuliert, die von allen befolgt werden.

Ihr könnt sie auf ein Plakat schreiben, alle unterschreiben lassen (damit die Verbindlichkeit deutlich wird) und dann im Gruppenraum gut sichtbar aufhängen.

Die Regel-Pyramide

Dauer: 45 Minuten

Du brauchst: Zettel, Stifte, Umriss einer Pyramide auf Plakat, Klebestreifen, Kleber

So geht’s: Die Teilnehmenden sammeln Vorschläge für Regeln und ordnen sie nach Wichtigkeit für die Gruppe. Anschließend bauen sie eine Pyramide, bei der die wichtigsten Regeln an der Spitze stehen. Die Pyramide wird dann auf ein Plakat geklebt und gut sichtbar im Gruppenraum aufgehängt.

Der Wunschbaum

Dauer: 45 Minuten

Du brauchst: Zettel, Stifte, Faden, Pflanze, Plakat mit Umriss eines Baumes, Klebestreifen, Kleber

Die Teilnehmenden schreiben ihre Wünsche für das Zusammenleben auf kleine Zettel und hängen sie an einen Wunschbaum (Pflanze, die sich gut zum Aufhängen von Zetteln eignet). Gemeinsam werden aus den Wünschen klare Regeln formuliert, die auf ein Plakat geschrieben werden, auf dem sich der Umriss eines Baums befindet.

Gemeinsam entscheidet die Gruppe:

  • Was soll zu den Wurzeln: Welches sind Grundregeln?
  • Was soll zum Stamm: Welche Regeln führen dazu, dass sich alle sicher fühlen?
  • Was soll zur Baumkrone: Welche Regeln dienen dazu, dass sich alle wohl fühlen?

Verhaltens-ABC

Dauer: 45 Minuten

Du brauchst: Blätter, Stifte, Klebestreifen

So geht’s: Gemeinsam erarbeitet die Gruppe Verhaltensregeln für jeden Buchstaben des Alphabets (z. B. A – Aufeinander achten, B – Beleidigungen vermeiden usw.). Aus dieser Sammlung an Regeln, sucht ihr euch jene, die zusammenpassen und formuliert eine Regel daraus. Ihr könnt die ABC-Blätter im Raum hängen lassen, wichtig sind aber auch die daraus formulierten Regeln, die ihr etwa oberhalb aufhängen könnt – denn je klarer und weniger Regeln es sind, desto einfacher sind sie zu befolgen, aber auch einzufordern.

Rollenspiele

Dauer: 60 Minuten

Du brauchst: Zettel, Stifte, Situationsbeschreibungen, Plakat, Klebestreifen

So geht’s: Ihr gebt den Teilnehmenden unterschiedliche Situationen vor (z. B. jemand wird beleidigt, es bricht ein Streit aus, usw.) Sie überlegen sich in Kleingruppen ein Rollenspiel in zwei Varianten dazu: Eine Variante löst die Situation nicht auf, in der zweiten Variante wird die Situation zur Zufriedenheit aller aufgelöst. Die Zuschauenden analysieren das Rollenspiel unter den Fragen: Was lief in Variante eins nicht gut? Was war in Variante zwei anders?

Mit Hilfe der Gruppenleitenden werden daraus Regeln abgeleitet und jene auf einem Plakat festgehalten, die von der Gruppe als sinnvoll erachtet werden, um das Zusammensein möglichst friedlich zu gestalten.

Plakat „Wir sind ein tolles Team“

Dauer: 50 Minuten

Du brauchst: Stifte, Klebestreifen, Umriss Hand, Klebepunkte (rot und grün), ggf. Fingerfarbe, ggf. Sachen für Gruppenbildung (z. B. Puzzleteile, Gummibärchen), Plakat „Tolles Team“

So geht’s: Es werden Kleingruppen gebildet. An dieser Stelle können auch Methoden zur Gruppenbildung eingesetzt werden (z. B. Puzzleteile, die zusammenfinden müssen; gleichfarbige Gummibärchen, die eine Gruppe bilden usw.) Jede Gruppe bekommt den Ausdruck einer Hand und hält an den fünf Fingern Regeln fest, die ihnen im Umgang untereinander wichtig erscheinen. Die Gruppen bringen dann die Hand an eine Pinnwand und nennen der Großgruppe die Umgangsregeln, die sie festgehalten haben. Sind alle Hände an der Pinnwand gesammelt, wird das Plakat in die Mitte gelegt. Die Kleingruppen gleichen ihre Umgangsregeln mit jenen auf dem Plakat ab. Neben jenen, die am Plakat schon vorhanden sind, setzen sie ein Häkchen. Die Teilnehmenden bekommen zwei Klebepunkte (grün und rot). Jede:r klebt den grünen Punkt zur Verhaltensregel, die noch auf das Plakat soll und den roten Punkt zu jener, die nicht unbedingt auf das Plakat muss.  Nun werden die beiden Verhaltensregeln mit den meisten grünen Punkten auf dem ausgedruckten Plakat ergänzt. Gibt es bereits ein Motto, wir dieses im Feld „Unser Motto“ festgehalten. Ansonsten besteht hier die Möglichkeit drei Vorschläge einzubringen und die Gruppe entscheidet sich für eines, das als künftiges Motto ihrer Gruppe gelten soll. Wenn alle einverstanden und mit dem Plakat zufrieden sind, wird dies gemeinsam beschlossen. Im Feld „Das bestätigen wir“ kann hierfür eine Unterschrift gesetzt werden oder auch mit Fingerfarben ein Fingerabdruck aufgetragen werden, in dem anschließend der eigene Name hineingeschrieben wird. Im Anschluss könnt ihr das Plakat gut sichtbar in eurem Gruppenraum aufhängen.

Von: Monika (Mitarbeiterin im Jungscharbüro), Juni 2025

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