Unten da leuchten wir!

 

Bausteine für den Heiligen-Martin-Tag
Der Heilige Martin hat viele heldenhafte und unvergessliche Dinge getan. Deshalb ist er auch für uns ein großes Vorbild. Hier findet ihr Ideen für eine Gruppenstunde rund um den Martinstag.

Martinsspiel

Dauer: 10 Minuten

So geht’s: Zwei Kinder lesen abwechselnd folgenden Text:

Bettler:in: Hilfe! Hilfe!
Martin sucht mit den Augen: Wer schreit denn da?
Bettler:in: Hilfe! Hilfe!
Martin hat ihn gefunden: Was hast du denn?
Bettler:in: Ich erfriere!
Martin: Mir ist’s auch kalt auf meinem Pferd! Zieh dich wärmer an! Trink einen Schnaps! Geh nach Hause und setz dich hinter den warmen Ofen!
Bettler:in: Oh Herr, das alles habe ich nicht. Ich hab kein Haus und keine Wohnung und kein Geld. Ich geh zugrunde, ich sterbe, wenn du mir jetzt nicht hilfst.
Martin: Bist ein Landstreicher! Bist ein Säufer! Bist ein Taugenichts und ein Tagedieb!
Bettler:in: Ich kann nichts dafür. Ich bin oft krank. Ich bin bitterarm. Hilf mir!
Martin: Das sagen alle! Kann man dir trauen? Ich bin schon so oft angelogen worden! Bin schon so oft ausgenützt worden!
Bettler:in: Du bist halt kein Christ! Du weißt nicht, dass Jesus gesagt hat: „Was du einem Notleidenden tust, das tust du mir selbst. Und am Jüngsten Tag werde ich dich danach einschätzen und richten.“ Jesus hat die Armen besonders liebgehabt.
Martin: So, jetzt versuchst du es auch noch mit der Religion!
Bettler:in: Das mit Jesus stimmt! Und was stimmt, darf man sagen!
Martin Besinnungspause: Bist ein armer Tropf! Da – nimm ein Stück von meinem Mantel.
Bettler:in: Gott vergelt’s! Gott vergelt’s!

Wie viel ist genug?

Dauer: 15 min

So geht‘s: Während in einigen Stadteilen Kinder nicht ausreichend Geld haben, sich täglich ein gesundes Mittagessen leisten zu können, ist in anderen Stadteilen das Kinderzimmer nicht groß genug für die vielen Konsumgüter.
Die Kinder erhalten von dir drei Listen, in die sie Dinge eintragen können, von denen sie zu viel haben, von denen sie genug haben und von denen sie zu wenig haben.
Sie überlegen sich konkrete Schritte, wie sie Dinge, von denen sie zu viel haben teilen oder abgeben können und wie sie Dinge erreichen können, von denen sie zu wenig haben.

Segnung der Kinder und der Laternen

Dauer: 5 min

So geht’s:
Kind: Preiset den Herrn, denn er ist gut!
Alle: Danket dem Herrn, denn er ist gut!

Kind: Er ist das Licht auf unserem Weg.
Alle: Danket dem Herrn, denn er ist gut!

Priester: Herr Jesus Christus, schau auf diese Kinder, die ihre Laternen in den Händen tragen: segne sie, damit sie bereit sind, nach dem Vorbild des Heiligen Martin anderen zu helfen und zu teilen. Vertreibe mit deinem Licht Angst und Trauer. Schenke ihnen die Freude, andere Menschen froh zu machen. Lass uns alle in deiner Liebe bleiben: der du lebst und herrschest in alle Ewigkeit. Amen.

Das Leben des Heiligen Martin

Dauer: 5 min

So geht’s: Lies den Kindern die Geschichte über das Leben des Heiligen Martin vor.

Martin wurde im Jahr 316 nach Christus geboren. Martins Eltern waren römische Staatsbürger. Der Vater war Berufssoldat. Martins Berufsweg stand schon bei seiner Geburt fest, denn die Söhne von römischen Soldaten mussten auch ins Heer eintreten. So bekam er auch den Namen Martinus, das heißt Kriegsmann.
Mit 15 Jahren wurde Martin Soldat in der berittenen Truppe des Kaisers und wurde nach Frankreich versetzt. Schon früh interessierte sich Martin für den christlichen Glauben. Er wollte sich nach einer langjährigen Vorbereitungszeit als Christ taufen lassen. Bevor er dazu kam, hatte er das Erlebnis mit dem Bettler.
Er begegnete einem Bettler, der frierend und in Lumpen gekleidet am Wegrand saß. Martin teilte mit dem Schwert seinen Mantel und gab die Hälfte dem Bettler. Als Martin dem Bettler begegnete, war ihm ein Ausspruch von Jesus im Kopf: „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ An diesem Tag verstand er, was Jesus damit sagen wollte und handelte danach.
Am Osterfest des gleichen Jahres ließ er sich taufen. Martin wollte nicht länger Soldat bleiben, so verließ er das Heer. Martin ging nach Poitiers und wurde Schüler und Assistent des Bischofs Hilarius. 360 nach Christus gründete Martin in Poitiers ein Kloster.
Im Jahr 371 war in Tours eine Bischofsstelle zu besetzen. Damals wurden die Bischöfe vom Volk gewählt. Das Volk wollte Martin, der sich als würdiger Christ erwiesen hatte. So unternahm er als Bischof von Tours viele Reisen, um den christlichen Glauben zu verbreiten.
Auf einer seiner Reisen am 11. November 397 nach Christus starb Bischof Martin im Alter von 81 Jahren. Dieses Datum kommt dir sicher bekannt vor. Noch heute feiern wir den heiligen Martin an diesem Tag mit Laternenumzügen, Martinsfeiern, …

Laterne aus Papiertüten

Dauer: 10 min

Du brauchst: Eine Papiertüte pro Kind, buntes Transparentpapier, Scheren, Klebstoff, Elektroteelicht, einen Stab pro Kind

So geht’s: Mit der Schere schneidet ihr Muster in die Tüte. Danach beklebt ihr sie dahinter mit buntem Transparentpapier. Zum Schluss hängt ihr den Laternenstab an den Henkeln der Tüte ein.

Laterne aus Luftballone

Dauer: 30 min

Du brauchst: Luftballone, Tapetenkleister, buntes Transparentpapier, Scheren, Draht, Zange, Stopfnadel, Elektrolaternenstab/Holzstab und Kerzenhalter, Pergamentpapier, Wasserfarben/Wachsmalstifte

So geht’s: Während du den Tapetenkleister anrührst, reißen die Kinder das Transparentpapier in kleine Stücke und blasen ihren Luftballon auf. Jedes Kind schmiert nun den Luftballon ein und klebt in mehreren lagen die Schnipsel auf. Dabei müsst ihr darauf achten, den oberen Bereich nicht zu bekleben! Den Ballon legt ihr mit dem nicht beklebten Bereich auf einen leeren Eimer und lässt ihn bis zur nächsten Gruppenstunde trocknen. Den getrockneten Ballon zerplatzt ihr mit Hilfe einer Nadel und ihr entfernt ihn vorsichtig aus der Transparentpapierhülle. Den oberen Rand schneidet ihr mit einer Schere sauber ab.
Mit einer Stopfnadel stecht ihr zwei sich gegenüberliegende Löcher in den oberen Rand, durch diese führt ihr den Draht und verzwirbelt ihn an beiden Enden. Nun hängt ihr noch den Stab ein.
Wenn Ihr die Laterne mit farblosem Pergamentpapier beklebt, könnt Ihr sie nach dem Trocknen bemalen.

Martinsbrezel

Dauer: 30 min

Du brauchst: 250 g Weizenmehl, 20 g frische Hefe, 125 ml Milch, 40 g Zucker, 40 g Butter, 1 Ei, 1 Prise Salz, 1 Eigelb, 1 EL Kondensmilch

So geht’s: Die Geschichte der Brezel (vielleicht abgeleitet von „brachia“ oder „bracciola“: verschlungene Arme/Ärmchen) reicht weit in das Dunkel der Vergangenheit zurück. Die wahrscheinlich in vorchristlicher Zeit zu kultischen Zwecken als Opfergebäck und Grabbeigabe, hergestellten Salz- und Laugenbrezeln wurden vom Christentum adaptiert.
Quelle: Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken e.V. und © Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln: https://martin-von-tours.de/de/lexikon/dictionary.10186.html#martinsbrezel

Schon im Jahr 1521 wurde zur Herstellung einer typischen Brezel empfohlen:
„Nimm ein schönes Mehl / lauter Eyerdotter / und ein wenig Wein / Zucker und Aniß / mach einen Teig damit an / walg ihn fein länglicht und rundt mit saubern Händen / und mach kleine Brezel daraus / schiebs in ein warm Ofen / und backs / dass du es nit verbrennst”.

Zubereitung: Das Mehl gibst du in eine Schüssel, in der Mitte drückst du eine Mulde, in die du die Hefe hineinbröckelst. Die Milch erwärmst du und gießt sie zur Hefe. Mit etwas Mehl und 1 Teelöffel Zucker verrührst du alles zu einem Brei. Nun lässt du den Teig ungefähr 15 Minuten zugedeckt an einem warmen Ort gehen. Jetzt zerlässt du das Fett und verschlägst es mit Ei, Zucker und Salz.  Nun gibst du alles zum Vorteig und verarbeitest es mit einem Knethaken zu einem geschmeidigen Teig. Nochmals lässt du es 15 Minuten gehen. Nun rollst du den Hefeteig in zwölf 15 cm lange Rollen. Jede Rolle drehst du zu einer kleinen „“Hefebrezel“ und legst sie auf einen mit Backpapier ausgelegtem Backblech. Das Eigelb und die Kondensmilch (Kondensmilch braucht es nicht unbedingt) verquirlst du und bestreichst die „Hefebrezel“ damit.  Die „Hefebrezel“ backst du im vor geheizten Backofen (200°C Ober/Unterhitze – Umluft 180°C – Gas Stufe 3) 15 bis 20 Minuten (je nach Backofen) und servierst sie lauwarm.

Quelle: Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken e.V. und © Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln: https://martin-von-tours.de/de/rezepte/gebaeck.html

Bildlich gesprochen

Dauer: 30 min

Du brauchst: 1 Seil, Tücher in verschiedenen Farben und Formen, Naturmaterialien, Teelicht für jedes Kind, abgeschnittene Strohhalme, Filzformen, …, Kett – Legematerial

So geht’s: Du erzählst den Kindern die Geschichte vom Heiligen Martin. Während du erzählst und bestimmte Stellen besonders hervorhebst und Details beschreibst, werden diese von den Kindern gelegt. Dazu braucht es einen ruhigen leicht abgedunkelten Raum und genügend Platz zum Legen. Im Hintergrund kannst du auch eine ruhige Musik abspielen.

Ein Erlebnis am Stadttor

1 – Das Seil wird zu einem Kreis gelegt > Symbol für die Stadt

2 – Die Kinder suchen sich einen Platz um den Kreis

3 – Du liest den ersten Teil der Geschichte vor

4 – Während dessen legt jedes Kind mit den Materialien ein Haus
Jedes Kind sollte je nach Alter genügend Zeit dazu bekommen (ca. 10 min)

5 – Ein Reiter kommt …

Wir spielen galoppieren, ahmen das Traben der Pferdehufe nach.
Der Reiter (Hl.Martin) wird mit einem rotem Tuch, Schwert und Helm dargestellt und am Stadttor abgelegt. Das Pferd scheut vor dem Stadttor, es hat noch vor Martin einen Menschen im Straßengraben gesehen.

6 – Du liest den restlichen Teil der Geschichte bis zum Ende vor.

7 – Von diesem Moment an wurde es hell in der Stadt

Rotes Tuch, Schwert und Helm wird in die Mitte des Kreises gelegt. Jedes Kind bekommt ein Teelicht und legt es auf sein Haus.

8 – Alle stehen auf, geben sich die Hand, schauen auf die beleuchtete Stadt und sprechen gemeinsam ein Gebet:

Gute Gott, du hast uns den Heiligen Martin geschickt.
Er wurde vielen Menschen ein Licht.
Auch wir können Licht bringen,
einander helfen und Gutes tun
Schenke uns dazu Mut und Kraft.
Amen

Quelle: Jahrbuch 2010 – Franz Kett, Ganzheitlich – Sinnorientiert Erziehen und Bilden

Aus: Kontakt 1, 2014/2015, Unten da leuchten wir

Hast du Anmerkungen dazu? Was hat bei dir geklappt, was nicht oder hast du noch eine zusätzliche Idee?