Klare Regeln – starkes Team

 

Die Minigruppe: Abläufe und Ideen für das Miteinander

Damit Gruppen gut zusammen funktionieren und harmonieren, braucht es Regeln für den Umgang untereinander, die von allen beachtet und bestmöglich eingehalten werden. Im Fall von Mini-Gruppen kommen auch Pfarrer, Messner und alle anderen dazu, mit denen die Gruppe regelmäßig zu tun hat. Ähnlich ist es mit den Abläufen während des Gottesdienstes, an denen sich nicht nur Minis, sondern auch Pfarrer orientieren sollen. Damit das Zusammenspiel zwischen allen möglichst reibungslos funktioniert, haben wir Plakate gestaltet, die von jeder Gruppe individuell angepasst und aufgehängt werden können. Auf dieser Seite findest du Ideen, wie ihr gemeinsam die Plakate ausfüllen könnt.

Dauer: ca. 1,5 Stunden

Raumgestaltung: Sitzkreis, Tischinseln und Pinnwand

Du brauchst: 
Plakate ausgedruckt (Plakat Tolles TeamPlakat Wir ministrieren hier so)
Einzelteile des Plakats „Wir ministrieren hier so“
Umrisse Hand
Stifte
Gebet ausgedruckt für alle
Bilder für die Mitte
Papierklebestreifen
Klebepunkte in rot und grün

Organisatorisches:
Priester/Messner fragen, wo die Plakate hingehängt werden können
Priester fragen, ob er bereit ist die Plakate inhaltlich im nächsten Gottesdienst aufzugreifen
Werden die Plakate im Gottesdienst aufgegriffen, Minis (und Eltern) dazu einladen


Ankommen

Step 1
Kinder nehmen im Sitzkreis Platz. Auf jedem Stuhl liegt das Gebet „Wo ich dich finde“ (siehe unten).
In der Mitte des Stuhlkreises liegen unterschiedliche Bilder auf (z. B. aus Kalendern, Bildersets, Postkarten usw.)

Step 2
Die Kinder werden begrüßt und gemeinsam wird folgendes Gebet gesprochen:

Manchmal
brauche ich dich
ganz dringend.
Dann rufe ich:
Wo bist du?

Ich suche dich –
Am Kreuz,
in der Krippe
und zwischen den Zeilen
eines Gebets.

Hast du dich vielleicht
in einer Kirchenbank versteckt,
in einer der ganz hinteren?

Manchmal
finde ich dich
ganz unverhofft.
Dann rufe ich:
Da bist du ja!

Du begegnest mir
im Schimmern eines Käfers,
im Knistern des Lagerfeuers,
im weichen Fell meiner Katze,
in der Süße kleiner Walderdbeeren.

Du begegnest mir
in der Umarmung meiner Freundin
und wenn jemand sagt:
Ich hab dich lieb.

(Elisabeth Steinkeller; Quelle: STEINKELLER, Elisabeth: Wo ich dich finde. In: WEXBERG, Kathrin (Hrsg.), Immer Mal wieder zum Himmel schauen, 2023 Innsbruck.)

Step 3
Die Kinder werden eingeladen die Bilder in der Mitte des Stuhlkreises anzuschauen und bekommen dafür – der Gruppengröße angemessene – Zeit.
Jedes Kind nimmt sich das Bild, das am besten zum Eigenen Befinden passt.
Zurück im Stuhlkreis überlegt jedes Kind einen Satz, der beschreibt, warum das jeweilige Bild ausgesucht wurde.
Reihum legen die Kinder – nachdem sie ihren Satz genannt haben – die Bilder wieder zur Mitte.


Hinführung zum Inhalt der Gruppenstunde

Step 1
Thematische Hinführung zum ersten Plakat mit Verweis darauf, dass jede Gruppe eine Gemeinschaft bildet. Es gibt viele unterschiedliche Menschen, die dazu beitragen, dass aus einer Gruppe eine Gemeinschaft entstehen kann. Jede:r hat unterschiedliche Vorstellungen, Ideen, Ziele und ganz unterschiedliche Erfahrungen im Laufe des Lebens gemacht. Entsprechend ist es wichtig, dass sich eine Gemeinschaft auf Verhaltensweisen einigt, die den Einzelnen wertvoll erscheinen und an die sie sich entsprechend halten.

Step 2
Thematische Hinführung zum zweiten Plakat, mit Verweis darauf, dass Minis einen kostbaren Dienst leisten. Die einzelnen Schritte beim Ministrieren sind in vielen Orten etwas unterschiedlich. Entsprechend wissen manche Priester – die unregelmäßig im Ort sind – nicht, wie die genauen Abläufe des Ministrierens dort sind. Mit Hilfe des zweitens Plakats kann der Priester sehen, wie es vor Ort abläuft und sich auf die Minis dort einstellen. Zum Zweiten bietet das Plakat eine Unterstützung, wenn die Minis die genauen Abläufe noch nicht sicher kennen, denn auf einem Blick wird ersichtlich, wie der Ablauf normalerweise gestaltet wird.

Step 3
Den Teilnehmenden wird der Ablauf der Gruppenstunde und das methodische Vorgehen skizzenhaft genannt.


Erarbeitungsphase

Step 1
Gruppenbildung mit ca. drei Mitgliedern pro Gruppe (je nach Gruppengröße auch Kleingruppen mit mehr Teilnehmer:innen). An dieser Stelle können auch Methoden zur Gruppenbildung eingesetzt werden (z.B. Puzzleteile, die zusammenfinden müssen, Symbole, die zusammengehören usw.).

Step 2
Die Gruppe bekommt den Ausdruck einer Hand und hält (den fünf Fingern entsprechend) fünf Regeln fest, die ihnen im Umgang untereinander wichtig erscheinen. Wichtig: Ein Zeitfenster vorgeben, in dem der Arbeitsauftrag abgeschlossen sein soll. Ein Kleingruppenmitglied wird als Sprecher:in bestimmt, bringt die Hand an eine vorbereitete Pinnwand an und nennt der Großgruppe die Umgangsregeln, die in der eigenen Gruppe festgehalten wurden. Sind alle Hände an der Pinnwand gesammelt, wird das Plakat in die Mitte des Sitzkreises gelegt. Die Kleingruppen gleichen ihre Umgangsregeln mit jenen auf dem Plakat ab. Neben jene, die am Plakat vorhanden sind, setzen sie ein Häkchen. Jene, die noch nicht auf dem Plakat sind, werden gesammelt. Die Teilnehmenden bekommen zwei Klebepunkte (grün und rot). Jede:r klebt den grünen Punkt zur Verhaltensregel, die noch auf das Plakat soll und den roten Punkt zu jener, die nicht unbedingt auf das Plakat muss. Nun werden die beiden Verhaltensregeln mit den meisten grünen Punkten auf dem ausgedruckten Plakat ergänzt.

Step 3
Gibt es bereits ein Mini-Motto, wird dieses im Feld „Unser Motto“ festgehalten. Ansonsten besteht hier die Möglichkeit drei Vorschläge einzubringen und die Teilnehmenden sich für eines entscheiden zu lassen, das künftig als eigenes Mini-Motto gelten soll.

Step 4
Wenn alle einverstanden und mit dem Plakat zufrieden sind, wird dies gemeinsam beschlossen. Im Feld „Das bestätigen wir“ kann hierfür eine Unterschrift gesetzt werden oder auch mit Fingerfarben ein Fingerabdruck aufgetragen werden, in dem anschließend der eigene Name hineingeschrieben wird.

Step 5
Damit sich die Teilnehmenden von der vorherigen Arbeitsphase lösen können, bietet sich an dieser Stelle ein Gruppenspiel an.

Spielvorschlag 1: Rom-Athen-Jerusalem
Du brauchst: Papierklebestreifen
So geht’s: Am Boden wird eine Linie mit Papierklebestreifen gezogen. Die Kinder stellen sich entlang auf. Es gibt drei Ansagen: Links von den Kindern = Rom, auf der Linie = Athen; rechts von den Kindern = Jerusalem. Die Begriffe werden immer schneller genannt und die Kinder müssen versuchen an die Richtige Stelle zu springen. Gewonnen hat, wer als Letzte:r noch steht.

Spielvorschlag 2: Was ist anders?
So geht’s: Ein Kind (kann sich freiwillig melden) verlässt den Raum. Es werden fünf Dinge verändert (z.B. Schuhe getauscht, Rucksack verstellt, andere Frisur). Das Kind kommt herein und soll die Veränderungen aufdecken. Wird es zu herausfordernd, kann die Gruppe mit heiß/kalt reagieren.

Step 6
Die vorherigen Gruppen werden den vier Teilen des Gottesdienstes zugewiesen (beachten, dass in jeder Gruppe auch erfahrenere Minis dabei sind). Die Gruppen bekommen die einzelnen Felder des jeweiligen Abschnitts des Plakats (kopiert) und überlegen in vorgegebener Zeit, was sie eintragen würden, wenn sie an ihre Rolle als Mini denken (Was mache ich? Wo stehe ich? usw.) Zurück in der Großgruppe bringen die Kleingruppen ihre Vorschläge vor und tragen dies ein, wenn sie vom Rest der Gruppe Zustimmung erhalten. Gruppenleiter:innen verweisen auf erneutes Überdenken, wenn sie feststellen, dass sich ein Fehler eingeschlichen hat.

Step 7
Ein:e Gruppenleiter:in ergänzt das Feld „Unser Gebet in der Sakristei“.

Step 8
Alle überlegen, was sie im Feld „gut zu wissen“ nützlich finden würden. Gruppenleiter:innen können Anregungen geben (z. B. Weihrauch, Gabenbereitung, Kniebeugung, wenn dir schlecht wird usw.) Dies wird ausgefüllt, sodass das Plakat nun vollständig ist.


Ergebnissicherung

Die beiden Plakate können gemeinsam an den Zielort (z. B. Sakristei) gebracht und dort aufgehängt werden (vorher mit Priester und Messner klären, wo der Platz dafür gegeben ist), dazu kann auch der Priester eingeladen werden. Eine weitere Möglichkeit ist das Platzieren vor dem Altar, wenn der Priester bereit ist, die beiden Plakate im nächsten Gottesdienst thematisch aufzugreifen (z. B. Bei der Predigt). Erzähle dafür früh genug von eurem Vorhaben und frage, ob der Priester dazu bereit wäre. Ist dies möglich, erinnere die Minis (und Eltern) an diesen Gottesdienst, damit sie dabei sein können.


Abschluss

Zum Abschluss könnt ihr gemeinsam ein Lied in der Kirche singen, bevor ihr euch von den Minis verabschiedet.

Hier ein paar Vorschläge:

  • Wo zwei oder drei (Ein Kreis beginn zu leben Teil 1, S. 223)
  • Herr wir bitten komm und segne uns (Ein Kreis beginn zu leben Teil 2, Nr. 103)
  • Voll Vertrauen gehe ich den Weg mit dir (Ein Kreis beginn zu leben Teil 2, Nr. 290)

Von: Monika (Pastoralassistentin im Jungscharbüro), Oktober 2024

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